Bereits am Freitag wurde durch die Helferschaft der Ortsverbände Bayreuth und Kulmbach ein gemeinsamer Bereitstellungsraum in Unterbrücklein mit Einsatzzelten und Feldbetten für die Übernachtung aufgebaut. Hierbei konnten sich die über 50 Helferinnen und Helfer austauschen und gegenseitig besser kennenlernen.
Am Samstagmorgen ging es dann nach dem Frühstück in gemischten Gruppen auf zu den ersten fiktiven Einsatzstellen. Die von den Führungskräften des THW-Kulmbach für den Vormittag vorbereiteten Einsatzszenarien befassten sich mit den Themen „Retten aus Höhen“, „Deichverteidigung nach starken Regenfällen“, „Rettung einer Person unter einer Baumaschine“ sowie „Errichten einer Seilbahn zum Materialtransport“. Nachdem diese bis zur Mittagspause von allen Gruppen abgearbeitet werden konnten ging es anschließend, bei mittlerweile hochsommerlichen 30 °C, in Kolonnenfahrt zum zweiten Teil der Übung in eine Sandgrube im Landkreis Kulmbach.
Dort hatten Bayreuther Helfer vier weitere Einsatzszenarien vorbereitet. Die Themen waren hierbei „Errichten eines Hubschrauber-Landeplatzes“, „Wasserförderung und Transport“, „Bikeunfall im Wald“ und „Abseilen an einer Steilwand“. Hierbei wurden die gebildeten Gruppen auch mehrmals neu gemischt, damit sich die Helferinnen und Helfer der beiden Ortsverbände besser kennenlernen und das Arbeiten im Team in verschiedenen Zusammensetzungen vertiefen konnten.
Nachdem sich alle Gruppen abends wieder in Unterbrücklein gesammelt hatten, ging es nach einer Verpflegungspause mit Blaulicht und Martinshorn zu einer Nachtübung in einem alten Brauereigebäude in Kulmbach. Das Szenario hier lautete „Explosion in einem Gewerbeobjekt, Erkundung und Retten von Verletzten“, ebenfalls ein typisches einsatzszenario für das THW. Hier wurden mithilfe realistisch geschminkter Statisten mehrere Schadensereignisse im Gebäude simuliert. Zur Erkundung der Personen kamen auch Helfer unter Atemschutz zum Einsatz. An anderer Stelle mussten Wanddurchbrüche zur Rettung der Verletzten geschaffen werden.
Der lange Übungstag endete für alle Helferinnen und Helfer zwar körperlich erschöpft, aber mit viel neuem Wissen und neuen Eindrücken. Insgesamt wurden alle Szenarien von allen Gruppen zur vollen Zufriedenheit der eingesetzten Führungskräfte abgearbeitet. Am Abend konnten sich die Teilnehmer gemütlich am Lagerfeuer zusammensetzen und ihre Erfahrungen austauschen. Die Übung endete am Sonntagnachmittag mit dem Abbau des Camps.
Die durchgeführten typischen THW-Einsatzlagen dienten der Vorbereitung der Helfer auf mehrtägige, anstrengende Einsatzlagen, wie z.B. dem Einsatz bei der Flutkatastrophe im Ahrtal. Derartige Übungen helfen allen Helferinnen und Helfern sich selbst und ihre körperlichen und psychischen Fähigkeiten besser einschätzen zu können, um jederzeit bereit für zukünftige Einsätze zu sein.
Fotos: Peter Schönhammer